Was macht ein systemisch-integrativer Gesundheitscoach eigentlich genau – und was nicht? Und mit welchen Themen kommen Klienten ins Gesundheitscoaching?
Im Austausch mit Menschen, die sich für unsere Ausbildung zum systemisch-integrativen Gesundheitscoach interessieren, habe ich in den letzten Wochen gemerkt, dass viele die Begriffe „Gesundheitscoaching“ und „Gesundheitsberatung“ synonym verwenden. Was auch kein Wunder ist, denn auch viele Gesundheitsberater bezeichnen sich als „Coaches“, obwohl sie nicht coachen, sondern beraten. Dabei gibt es eine ganz klare Trennung zwischen den Ansätzen „Beratung“ und „Coaching“.
In diesem Artikel erfährst du deshalb, was genau ein Gesundheitscoach macht – und was nicht. Darüber hinaus findest du in diesem Artikel einige Beispiele für Themen, die im systemisch-integrativen Gesundheitscoaching besprochen und bearbeitet werden können, um einen besseren Einblick in die Arbeit eines Gesundheitscoaches zu bekommen.
Was ein Gesundheitscoach nicht macht
Wichtig ist, den Beruf des Gesundheitscoaches klar von dem des Gesundheitsberaters abzugrenzen. So vermitteln Gesundheitscoaches kein Fachwissen zu Gesundheitsthemen im Allgemeinen bzw. zu Ernährung oder Fitness im Speziellen. Im Gegensatz zu Gesundheitsberatern geben Gesundheitscoaches auch keine Ratschläge und präsentieren ihre Klienten auch keine „fertigen Lösungen“. Das bedeutet, dass Gesundheitscoaches beispielsweise keine Ernährungs- oder Fitnesspläne für ihre Klienten erstellen. Dies sind klassische Aufgaben eines Gesundheitsberaters.
Weitere Informationen zum Unterschied zwischen Gesundheitscoaches und Gesundheitsberatern findest du in diesem Artikel.
Was ein Gesundheitscoach stattdessen macht
Aber was machen Gesundheitscoaches stattdessen? Ziel des systemisch-integrativen Gesundheitscoachings (SIGC®) ist es, Klienten dabei zu unterstützen, ihre individuellen Gesundheitsziele zu erreichen und gesunde Gewohnheiten in ihren Alltag zu integrieren.
So unterstützen Gesundheitscoaches ihre Klienten dabei, ihre Ziele zu definieren und diese klar zu formulieren. Indem der Coach gezielte Fragen stellt und den Klienten dazu anregt, über seine Wünsche, Träume, Prioritäten und Ziele nachzudenken, hilft er ihm dabei, herauszufinden, was er will und was ihm wirklich wichtig ist.
Der Coach hilft dem Klienten außerdem mit Hilfe von verschiedene Coaching-Techniken dabei, konkrete Strategien und Schritte zu entwickeln, wie er seine Ziele erreichen und mögliche Hindernisse überwinden kann.
Dabei liegt der Fokus darauf, den Klienten dabei zu unterstützen, sein Potenzial zu entfalten, seine Ressourcen zu stärken, seine Selbstreflexion zu fördern und ihn zu befähigen, positive Veränderungen in seinem Leben vorzunehmen, um so seine individuellen Gesundheitsziele zu erreichen.
Dementsprechend gibt der Gesundheitscoach keine Lösungen oder Antworten vor, sondern unterstützt den Klienten dabei, seine eigenen Lösungen und Antworten zu finden, die in sein persönliches Leben passen.
Was sind häufige Themen im systemisch-integrativen Gesundheitscoaching?
Die Themen, mit denen Klienten ins Gesundheitscoaching kommen, sind ganz unterschiedlich und abhängig von ihren individuellen Bedürfnissen und Zielen.
Dennoch findest du hier einige Beispiele für häufige Themen im Gesundheitscoaching – inklusive Erläuterungen, wie damit im SIGC gearbeitet werden kann.
Ernährung
Sich gesünder zu ernähren ist ein Anliegen, mit dem viele Klienten ins Gesundheitscoaching kommen. Hier kann der Coach den Klienten zum Beispiel dabei unterstützen, Strategien zu erarbeiten, wie er es schafft, regelmäßig frisch zu kochen – natürlich abhängig von dem zuvor definierten Ziel. So unterstützt der Gesundheitscoach den Klienten, gesunde Ernährungsgewohnheiten in seinen Alltag zu integrieren.
Wichtig ist hier, noch einmal zu betonen, dass es im Gesundheitscoaching nicht darum geht, Wissen zu vermitteln oder dem Klienten „Lösungen zu präsentieren“. Der systemisch-integrative Gesundheitscoach sagt dem Klienten also nicht, was gut für ihn ist und wie er sich ernähren soll.
Vielmehr wird zunächst geschaut, was der Klient überhaupt unter einer „gesunden Ernährung“ versteht und wie er diese in seinen individuellen Alltag integrieren kann – ohne ihm die Lösung vorzugeben.
Auch, wenn der Klient beispielsweise den Wunsch nennt, sich zuckerfrei ernähren zu wollen, muss zunächst geklärt werden, was „zuckerfrei“ denn für den Klienten überhaupt bedeutet. Im Anschluss kann ein genaues Ziel definiert werden sowie individuelle Strategien, mit denen der Klient sein Ziel erreicht.
Ein weiteres Beispiel ist, dass das Thema eines Klienten ist, emotionales Essen zu überwinden. Auch hier können im Gesundheitscoaching Wege und Strategien erarbeitet werden, wie der Klient dies schafft.
Bewegung und Sport
Vielen Menschen fällt es in ihrem stressigen Alltag schwer, sich ausreichend zu bewegen und regelmäßig Sport zu machen. So ist auch die Frage „Wie schaffe ich es, mehr Sport zu machen?“ ein typisches Thema im Gesundheitscoaching.
Nachdem geklärt ist, was „mehr Sport“ überhaupt bedeutet und ein konkretes Ziel definiert wurde, können Coach und Klient gemeinsam Wege erarbeiten, wie der Klient es schafft, eine Sportroutine zu etablieren oder sich täglich zu bewegen.
Wichtig ist auch hier, dass der Gesundheitscoach dem Klienten die Lösung nicht vorgibt, er sagt ihm also nicht, wie oft er welchen Sport machen soll. Vielmehr ist der Gesundheitscoach dafür verantwortlich, den Klienten durch den Prozess zur Lösungsfindung zu leiten und ihm zu helfen, seine individuelle Lösung zu finden.
Denn was für den Coach vielleicht funktionieren würde, muss noch lange nicht für den Klienten umsetzbar sein. Der Klient ist der Experte für sein eigenes Leben und nur er weiß, was das richtige für ihn ist. Der Coach hilft ihm dabei, dies herauszufinden.
Stressbewältigung
Auch „weniger Stress haben“ ist ein Wunsch, mit dem viele Klienten ins Coaching kommen. Im Gesundheitscoaching kann der Coach konkrete Strategien und Wege mit dem Klienten erarbeiten, mit denen er es schafft, entspannter durch’s Leben zu gehen.
Der Coach kann dem Klienten außerdem dabei helfen, seine Ressourcen sichtbar zu machen, diese zu stärken und nachhaltige Lösungen zu finden, die in sein Leben passen. Stress entsteht oft durch ein Gefühl der Überlastung und des Zeitmangels. Im Gesundheitscoaching können Coach und Klient beispielsweise auch daran arbeiten, realistische Ziele zu setzen und Aufgaben zu priorisieren.
Ein wichtiger Aspekt im systemisch-integrativen Gesundheitscoaching ist außerdem die Einbeziehung des Umfelds. Dadurch kann geschaut werden, welche Personen aus dem Umfeld den Klienten gegebenenfalls unterstützen können oder welche Änderungen beispielsweise im Job vorgenommen werden können oder müssen, um die Arbeitsbelastung des Klienten zu senken und somit seine Gesundheit zu fördern.
Außerdem können im systemisch-integrativen Gesundheitscoaching auch berufliche, familiäre und persönliche Konflikte bearbeitet werden.
Dies sind nur einige Beispiele – die tatsächliche Themenvielfalt im systemisch-integrativen Gesundheitscoaching ist noch viel größer. Auch Themen rund um Burn-Out-Prävention, Schlaf, Selbstfürsorge, „Work-Life-Balance“, Stärkung der Resilienz und mehr Energie im Alltag zu haben sind einige weitere Themenbeispiele, mit denen Klienten ins Gesundheitscoaching kommen.
Unsere nächste Ausbildung zum systemisch-integrativen Gesundheitscoach (SIGC®) startet schon bald. Trag dich jetzt unverbindlich in die Warteliste ein, um als erstes informiert zu werden, sobald es Informationen zum nächsten Durchgang gibt!